Auf der Suche nach Möglichkeiten, meiner Schöpferkraft freien Lauf zu lassen, erhielt ich durch die psychologische Beraterin und Reiki-Meister/-Lehrerin Monika Igbinobaden einen für mich sehr entscheidenden Impuls. Bisher hatte ich Bilder in Aquarellfarben gemalt. Dann begann ich, die Bilder am Computer zu bearbeiten, nächtelang erschuf ich völlig intuitiv neue Bilder in ausdrucksstarken Formen und Farben. Dass die Bilder auch eine heilende Wirkung entfalten können, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Ein paar Wochen später nahm ich einige Bilder auf eine Ausstellung mit. Einer älteren Dame fielen die Energiebilder sofort auf. Wenige Tage später rief sie mich begeistert an und bat um einige Bilder. Sie meinte, sich damit heilen zu können; paradoxer Weise löste ein Bild Angst in ihr aus und sie wollte sich dem stellen. Ich war mehr als skeptisch. Kann das gehen, ist das nicht Hokuspokus? Sie wählte unter anderem ein Bild, das „Herzbild“, wie ich es nenne. Es ist auch eines meiner Lieblingsbilder. Die Grundfarbe ist Neonblau. Nach ihren Wünschen wollte sie das Herz noch in Rotgrün, welches für das geheilte Herz steht. Also fing ich an zu arbeiten und spürte nach einigen Versuchen, dass das, was die Dame wollte, die Umkehrung, sprich das Negativ vom Ursprünglichen ist.
Ihre positive Rückmeldung inspirierte mich und so entwickelte ich meine Sichtweise bei der Betrachtung der Energiebilder.
Das Faszinierende daran ist, jeder sieht etwas völlig anderes in ihnen und zieht daher auch ganz persönlich für sich seine Schlussfolgerungen.
Wie viele Menschen musste ich die Erfahrung durchleben, für eine andere Frau verlassen zu werden. Mein Karma, die unsichtbare Energie, die sich aus meinem Verhalten herleitet, wirkte in der Wahl der Männer nicht zu meinem Besten und ließ mich die Folgen schmerzlich spüren. Nachdem ich mal wieder verlassen wurde und allein war, lernte ich Max (Name geändert) kennen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber wir verstanden uns auf Anhieb und waren auf einer Wellenlänge. Auch ihm gefielen die Energiebilder, und er bat mich, für seine Wohnung ein Bild zu fertigen. Unter anderem suchte er sich ein Motiv aus, welches auch zu meinen Lieblingsbildern zählt. Als ich es erarbeitete, hatte es für mich etwas Ägyptisches, später sah ich die Ähnlichkeit mit einem Lapislazuli. Ich ließ es für ihn im A1-Format drucken. Für eine bessere Wirkung erhielt es ein weißes Passepartout. Das große Bild fand einen schönen Platz in Max Wohnung, es sah einfach toll aus. Als es da so an der Wand hing, traute ich meinen Augen kaum und holte einen Lapislazuli, welchen ich einige Wochen zuvor gekauft hatte, aus der Hosentasche. Der Stein verkörperte einen Bildausschnitt.
Einige Monate vergingen und Max fing an …, naja, sagen wir, wir entfernten uns voneinander.
Auf dem Desktop meines Rechners hatte ich das Lapislazulibild. Einfach, weil es mir so gut gefiel. Es vergingen wieder einige Monate, und mein alter Rechner verabschiedete sich. Ich kaufte unter Max fachmännischer Beratung einen neuen und er richtete ihn dann für mich ein. Ich sagte ihm, dass ich mein Lapislazulibild wieder auf dem Monitor haben möchte. Er setzte das Lapislazulibild wieder ein, allerdings nur einen Ausschnitt davon.
Es vergingen einige Wochen und mir gefiel das halbe Bild auf meinem Bildschirm ganz und gar nicht und ich tauschte es gegen das Neonherz aus. Etwa zur selben Zeit fiel mir mein Lapislazulistein aus der Hosentasche und zerbrach in ein großes und ein kleines Stück. Ich war sehr traurig darüber, denn es war ein schöner Stein. Max sah die zwei Teile und sagte: „Den kleinen behalte ich hier, dann habe ich immer einen Teil von dir.“ Mir passte das nicht, ich sagte aber nichts dazu und gab ihm das abgebrochene Stück.
Es verging wieder einige Zeit und eines Abends teilte er mir am Telefon mit, dass er wieder zu seiner alten Freundin zurückginge. Das hatte mich dann doch getroffen: hatte ich doch das Gefühl gehabt, unsere Beziehung sei auf einem guten Weg.
Die Rückführung war ein einschneidendes Erlebnis. Mein Herz wurde vor hunderten von Jahren bei einer Opferung gestohlen und mein damaliger Mann (Max) gab es einer anderen Frau. Nun wurde mir so einiges klar. Das Dunkel fing an sich zu lichten, die Dinge fingen an, klarer zu werden. Die Bilder bekamen ihre Bedeutung. Ich entfernte das Lapislazuli-Bild von meinem Monitor und setzte das Herzbild ein. Max hatte einen Stück meines Lapislazuli- Steines, somit hatte er auch einen Teil von mir, das musste ich ändern.
Der zerbrochene Lapislazuli stand für das Herz, das seit sehr langer Zeit verschwunden war, und mein Lapislazuli-Bild, da es dem Stein ähnelte, brachte das ans Licht.
Max trennte sich nach einigen Wochen wieder von seiner Verflossenen. Zu diesem Zeitpunkt lernte ich den Mann kennen, mit dem ich bis heute zusammen bin.
Das Herzbild hing noch 2 Jahre über meinem Fernseher und daneben das „geheilte“ rotgrüne. Inzwischen sind nun beide verschwunden und können anderen Menschen helfen, ihre Blockaden zu lösen.
Zu Max hatte ich noch einige Jahre ein freundschaftliches Verhältnis, wir telefonierten ab und an. Inzwischen geht jeder wieder seine eigenen Wege, völlig unabhängig voneinander.
Hinzuzufügen ist vielleicht noch, dass ihm sein Bild bei Renovierungsarbeiten in den Rücken fiel und ihn dabei sogar verletzte. Es war danach zerschrammt und nicht mehr für ihn zu gebrauchen und sicher auch nicht mehr nötig. Den abgebrochenen Stein gab er mir 2 Jahre später zurück.
Bei mir zu Hause wechseln des Öfteren die Bilder an der Wand. Es gibt einige, die hängen mehrere Jahre und andere verschwinden schon nach wenigen Wochen und schaffen Platz für ein neues. Dann weiß ich, das Thema ist wohl durch oder ich will einfach mal eine andere Farbe auf mich wirken lassen. Wie auch immer, es ist im Grunde auch egal und ich hinterfrage das dann nicht weiter. Ich nehme es so hin und es ist okay.
Simone Gosdschan